Eine moderne Variante der sensorischen Deprivation

Umgebung zur sensorischen Deprivation
By: SleepScore Labs  |  Dezember 6th, 2021

Es kann gut sein, dass du nicht mit dem Begriff „Sensorische Deprivation“ vertraut bist oder den Eindruck hast, dass es etwas wäre, das nur sehr spirituelle Personen machen. Fans der Netflix-Serie „Stranger Things“ könnten den Begriff schon eher kennen: Schließlich verbrachte Eleven einige Zeit in einem sensorischen Deprivationstank, um Demogorgons in einem Paralleluniversum aufzuspüren.

Das mag nun so klingen, als wäre es wirklich nicht für Jedermann, aber du wärst erstaunt, wenn du wüsstest, wer alles die Zeit und Mühe aufwendet, um in eine Umgebung ohne Sinnesreize einzutauchen. Das liegt daran, dass diese Tanks nun als Form der Entspannung und Erholung beworben werden. Und in unserer schnelllebigen Welt könnten wir davon alle etwas mehr gebrauchen.

Was ist REST?

Die Methode, bei der man sich in eine Umgebung ohne Sinnesreize begibt, wird heute allgemein als REST (Restricted Environment Stimulation Technology) oder Technologie zur Stimulation in einer eingeschränkten Umgebung bezeichnet. Mithilfe dieser „modernen“ Floating-Tanks können gestresste und ausgelaugte Menschen so zur Ruhe kommen, wie dies Meditationsexperten mit lebenslanger Erfahrung tun. Um die Sinnesreize vollständig auszuschalten, werden die Tanks mit Wasser mit einer Temperatur von etwa 34 Grad Celsius gefüllt (die Haut kann das Wasser so nicht wahrnehmen und der Körper weiß nicht, wo das Wasser endet und er anfängt). Damit man auf dem Wasser treibt und die Schwerkraft keine Rolle mehr spielt, werden 385 kg Magnesiumsalz hinzugegeben. Die Tanks sind für gewöhnlich vollständig oder beinahe vollständig abgedunkelt. So entsteht eine Umgebung ohne akustische, sensorische und visuelle Reize. Dr. Peter Suedfeld, einer der Pionierforscher auf dem Gebiet von REST, erklärte gegenüber dem amerikanischen Men’s Journal, dass Floating-Tanks bei „Problemen mit dem autonomen Nervensystem wie Schlaflosigkeit, Stresssymptome, Funktionsstörungen der Skelettmuskulatur, chronische Kopfschmerzen etc.“ helfen. Suedfeld hat viel Zeit darauf verwendet, den Ruf der REST-Methode zu verbessern. Er war Mitbegründer des Akronyms und trug maßgeblich zu einer positiveren Wahrnehmung der modernen Floating-Tanks bei.

Hierbei ist die Angst vor dem Floating selbst das größte Problem. Viele Menschen empfinden es als beengend und sogar geradezu beängstigend, in einem winzigen Wassertank eingeschlossen zu sein. Suedfeld führt weiter aus, dass die negativen Auswirkungen der sensorischen Deprivation nichts mit verringerter Stimulation zu tun haben, die der entscheidende Aspekt der Methode ist. Die negativen Auswirkungen waren vielmehr auf die Angst im Zusammenhang mit den verwendeten Methoden zurückzuführen, die die ersten Tester der sensorischen Deprivation verspürten. Moderne Unternehmen, die REST der Allgemeinheit zugänglich machen, bieten bequemere und weniger stressige Möglichkeiten und gleichzeitig die Umgebung, die für den vollständigen Entzug der Sinnesreize erforderlich ist. 1

Was sind die Vorteile von REST?

Jüngste Studien zur REST-Float-Therapie belegen die positiven Auswirkungen dieser Methode. Dazu zählen:

  • Verbesserung der Schlafqualität – Management chronischer Schmerzen oder Verletzungen
  • Bekämpfung von Depressionen
  • Stimmungsaufhellung
  • Verbesserung der sportlichen Leistung2

Befürworter von REST sagen jedoch, dass man ein paar Versuche braucht, bis man dem Erlebnis wirklich etwas abgewinnen kann. Bei den ersten Versuchen musst du dich wahrscheinlich erst an die Umgebung und das Gefühl des Treibens gewöhnen. Aber vielleicht ist es genau das, was du zum Abschalten oder für besseren Schlaf brauchst!

1 The Mondern-Day Float Tank. Men’s Journal. https://www.mensjournal.com/health-fitness/the-modern-day-float-tank-20131108/
2 Kjellgren A, Westman J. Beneficial effects of treatment with sensory isolation in flotation-tank as a preventive health-care intervention – a randomized controlled pilot trial. BMC Complement Altern Med. 2014;14:417. Published 2014 Oct 25. doi:10.1186/1472-6882-14-417